Ende Mai fand der österreichweite Aktionstag der Naturpark-Schulen und -Kindergärten statt. Das Motto „Landschaften voller Klimafüchse“ spiegelte sich nicht nur in den Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen wider. In acht Bundesländern wurden Dutzende Programme umgesetzt, bei denen das Anpassungstalent von Tieren und Pflanzen an den Klimawandel erkundet werden konnte.
Unsere Landschaften und ihre Bewohner*innen haben im Lauf der Evolution unfassbar viele Anpassungen an verschiedenste Bedingungen entwickelt. Mit diesen Anpassungen stellen sie sich nun der Klimaerwärmung. Manche sind dieser neuen Herausforderung – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht gewachsen. Einige können allerdings sehr trickreich mit Veränderung umgehen und so mit dem Klimawandel Schritt halten: Der Apfel blüht früher, die Amsel brütet öfter, der Blattfloh speichert seine Eier und auch unsere menschlichen Bewohner*innen finden immer wieder neue Wege, sich an die Klimaerwärmung anzupassen.
Die Aktivitäten, die zum Aktionstag umgesetzt wurden, waren vielfältig und einfallsreich. Die bisherige Bilanz: Österreichweit gab es in 37 Naturparken Aktivitäten an nahezu 120 Naturpark-Schulen, Kindergärten und anderen regionalen Bildungseinrichtungen.
Unter anderem wurden
• Wiesenexkursionen unternommen
• Blumenwiesen angelegt
• Insektenhotels eröffnet
• phänologische Beobachtungen gemacht
• Tier- und Pflanzenarten entdeckt und bestimmt
• Diskussionen über klimafreundliches Verhalten geführt
• und vieles mehr
Der Aktionstag in Vorarlberg
Im Naturpark Nagelfluhkette wurde mit Schaufeln, Pflanzhacken, Eimern und Rechen ein Schulhügel von Schüler*innen in ein Beet für Gemüse- und Nektarliebhaber verwandelt. Nun heißt es fleißig gießen, ab und an Unkraut zupfen und geduldig warten, was in den nächsten Wochen alles geerntet werden kann. Die Kinder waren begeistert, wie wenig es braucht und wie einfach es geht, Kräuter und Gemüse anzupflanzen. Spielerisch haben sie herausgefunden, dass regionale und saisonale Lebensmittel klimafreundlicher sind und dass durch die Reduzierung von importierten Lebensmitteln große Mengen an CO2 eingespart werden. Auch die Wildbienen profitieren vom neu geschaffenen Blütenangebot. Damit unsere Klimafüchse die tierischen Besucher genauer unter die Lupe nehmen können, haben sie Insektenhotels gebastelt und neben dem Schulhügel aufgestellt.
An Naturpark-Schulen und -Kindergärten wächst Naturbewusstsein spielerisch
Mit den Naturpark-Schulen und -Kindergärten haben die Naturparke einen konsequenten Weg eingeschlagen, um Kindern und Jugendlichen ein spielerisches Lernen mit und in der Natur zu ermöglichen. Viele Projekte und Freilandexkursionen helfen dabei, ein Bewusstsein für unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu schaffen und Naturverbundenheit aufzubauen. Österreichweit gibt es aktuell 161 Naturpark-Schulen und 79 Naturpark-Kindergärten, die von weit über 10.000 Kindern und Jugendlichen besucht werden.