Pressemitteilung / 12.05.2021
Ohne Insekten geht’s nicht
Insekten spielen in ihrer Fülle eine Schlüsselfunktion für das ökologische Gleichgewicht – und auch für uns Menschen sind sie unverzichtbar. Doch viele Insekten sind zunehmend gefährdet. Dabei können wir die Insektenvielfalt vor unserer Haustüre ganz einfach fördern
Der Frühling steht in voller Blüte und mit ihm ist das Summen und Brummen der Insekten wieder da. Am auffälligsten sind zurzeit wohl die vielen Blütenbesucher. Bienen und Hummeln, aber auch Schmetterlinge, Käfer und viele andere Insekten laben sich am süßen Nektar der blühenden Pflanzenwelt. Ganz nebenbei leisten sie dabei einen äußerst wertvollen Dienst. Denn viele Pflanzen und im Weiteren auch Tiere sind von der Bestäubung abhängig. Und auch wir Menschen könnten ohne diese Leistung wohl kaum leben. Rund 70% der weltweit angebauten Nahrungsmittel sind auf die Bestäubungsarbeit der Insekten angewiesen. Eine Leistung, deren Wert auf weltweit 153 Mrd. Euro im Jahr geschätzt wird. Und das ist noch eine konservative Schätzung.
Insekten sind aber auch in vielerlei anderer Hinsicht wichtig für das sensible Gleichgewicht der Natur: So sind zahlreiche Insekten besonders hilfreiche Nützlinge, die Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben oder Borkenkäfer im Zaum halten. Darüber hinaus sorgen sie für fruchtbaren Boden, da sie durch den Abbau von totem, organischem Material Nährstoffe freisetzen. Insektenreiche Lebensräume sind aber auch gedeckte Tische für zahlreiche größere Tierarten, wie Vögel, Reptilien, Kleinsäuger und Insekten selbst. Kurzum: Jede einzelne der über 40.000 Insektenarten in Österreich spielt eine wichtige Rolle für intakte Ökosysteme.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde jedoch ein massiver Rückgang der Insektendichte in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft festgestellt. Seit 1990 soll sich der Insektenbestand hierzulande um 75% verringert haben. Dieser Rückgang ist alarmierend, denn Insekten sorgen wie keine andere Tiergruppe für Stabilität und Ausgewogenheit des sensiblen natürlichen Gleichgewichts – und davon sind auch wir abhängig.
Was Sie tun können Wir alle können vor der eigenen Haustüre die Insektenvielfalt fördern. Dabei ist weniger oft mehr! Denn Insekten brauchen natürliche und von Menschen wenig genutzte Lebensräume. Ungemähte Wiesen und liegengelassenes Laub sind da schon sehr wertvoll. Neben einem „wilden Eck” freuen sich Insekten aber vor allem über Abwechslung im Garten. Dadurch finden sie einen geeigneten Unterschlupf und ein ausreichendes Nahrungsangebot. Dann können die Insekten ihre Arbeit aufnehmen – wovon Ihr Garten profitiert und worüber Sie sich freuen!
Mit den folgenden
Tipps und Tricks können Sie die Insektenvielfalt in Ihrem Garten fördern:
- heimische Pflanzenarten setzen
- für Nist- & Überwinterungsmöglichkeiten sorgen
- selten mähen und Pflanzen austreiben/aussamen lassen
- für unterschiedliche Gartenstrukturen sorgen (Blumenwiese, Sträucher, Tümpel ...)
- Laub und abgebrochene Äste an manchen Stellen liegen lassen
- für unberührte Restflächen sorgen (Blühstreifen, Brachflächen ...)
- Verzicht auf Einsatz von Insektiziden & Pestiziden
- keine übermäßige Düngung, organische bevorzugen
- so wenige Flächen wie möglich versiegeln (Zufahrten, Gehwege …)